Sunniten, Schiiten, Sufis – der Islam hat viele Gesichter. „Den“ Islam gibt es ebenso wenig wie „das“ Christentum. Muslimisches Leben in Deutschland ist vielfältig und unterliegt einem ständigen Wandel. Es ist geprägt von demographischen Unterschieden, verschiedenen Herkunftsländern sowie unterschiedlichen religiösen Haltungen und kulturellen Zugängen. Diese vielfältigen Ausprägungen des Islams sind Teil der pluralen deutschen Gesellschaft. Viele Muslim*innen sind deutsche Staatsbürger*innen.
Die Evangelische Kirche sucht seit Jahrzehnten das wertschätzende, respektvolle und zugleich kritische Gespräch mit Muslim*innen und ihren unterschiedlichen Gemeinschaften und Organisationen. Es gibt Erfahrungen mit einer Vielzahl von Begegnungsformaten, Kooperationen und Dialogprojekten.
Viele Muslim*innen machen tagtäglich Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen. Antimuslimischer Rassismus hat in allen gesellschaftlichen Bereichen zugenommen und erschwert den Dialog. Jahrhundertealte Vorurteile und Stereotype, mediale Vereinfachungen sind dabei ebenso wirksam wie die Verunsicherung durch die Wahrnehmung religiös-extremistischer Gruppen.
Durch Gespräche, Begegnungen und Zusammenarbeit vor Ort können Haltungen und Einschätzungen reflektiert und verändert werden. Wir brauchen mehr Austausch und Berührungspunkte. Die Kirchen können Räume zur Verfügung stellen, in denen wir uns treffen können. Das dient dem Gemeinwohl, dem friedlichen Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Denn nur wer sich kennt, kann den anderen wertschätzen, ihm mit Respekt und Achtung begegnen.
Pfarrer Dr. Andreas Goetze
Interreligiöser Dialog - Islam, Christ*innen im Mittleren Osten
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Ritva Prinz
Sachbearbeitung Konfessionen, Religionen, Weltanschauungen
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