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Zum Tod Benedikts: Trauer um großen theologischen Denker

Bischöfin Hofmann und Kirchenpräsident Jung kondolieren katholischen Christinnen und Christen

Benedikt XVI.

Als „theologisch starken Denker“ würdigt die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, den am 31. Dezember verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. „Er stand uns als der Papst aus Deutschland, der an seiner bayrischen Heimat hing, in besonderer Weise nahe.“

„Der Wahrheit Gottes spürte er theologisch tiefgründig nach, immer im Gespräch mit anderen“, so die Bischöfin. Josef Ratzinger habe sich als Kurienkardinal und später als Papst für die Einheit der Kirchen und ein gutes Verhältnis zu den Juden eingesetzt. „Als Theologie-Professor war er ein Beförderer von Veränderung.“ Als Papst sei er an dieser Stelle zurückhaltender gewesen.

Mit seinem freiwilligen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen habe er das Papsttum der Moderne in besonderer Weise geprägt, so Bischöfin Hofmann. Auch in seinem Ruhestand blieb er im Gebet der Sorge für die römische und alle weiteren Kirchen treu verbunden, würdigte sie. Den katholischen Christinnen und Christen, insbesondere den Gläubigen im Bistum Fulda und Bischof Dr. Michael Gerber, drückte sie ihr Mitgefühl aus – „verbunden im Gebet und in der Liebe Gottes“.

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als „Theologen von Weltgeltung“ bezeichnet. Er habe auch als Papst stark durch sein theologisches Denken gewirkt. Es sei ihm dabei besonders darum gegangen, „in der Auslegung der Bibel das Geheimnis der Person des Jesus von Nazareth für den Glauben zu entfalten“. Als Benedikt nach Jahrhunderten als erster amtierender Papst 2013 von seinem Amt zurücktrat, habe er in der Erkenntnis eigener Grenzen ein deutliches Zeichen für „die Praxis päpstlicher Amtsführung“ gesetzt, so Jung weiter.

In besonderer persönlicher Erinnerung sei Jung der Besuch des Papstes in Deutschland im Jahr 2011. Dabei habe er im Erfurter Augustinerkloster, in dem Luther als Mönch gelebt hatte, seine Wertschätzung für Luthers konsequente Frage nach der Gnade Gottes zum Ausdruck gebracht. „Dies war rückblickend ein wichtiges Signal dafür, dass das Reformationsjubiläum 2017 ökumenisch begangen werden konnte“, so Jung. Der Besuch habe allerdings damals nicht unmittelbar zu einem erhofften ökumenischen Aufbruch geführt.

Jung drückte zugleich „den katholischen Geschwistern unser Mitgefühl zum Tod ihres emeritierten Papstes aus“. Für ihn bleibe es auch eine Botschaft seines Pontifikates, dass es wichtig sei, „den Weg der Ökumene behutsam und beharrlich“ fortzusetzen, weil Jesus Christus zur Einheit berufen habe. Ziel müsse es sein, „das gemeinsame Zeugnis in der Welt zu stärken und so für die Menschen und die Gesellschaft da zu sein“.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. war am 31.Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren in seiner vatikanischen Residenz „Mater ecclesiae“ verstorben. Dass sich die Gesundheit des vom 19. April 2005 bis 28. Februar 2013 amtierenden Papstes verschlechtert hatte, hatte sein Nachfolger Franziskus am Ende der wöchentlichen Generalaudienz 28. Dezember mitgeteilt und um das Gebet für seinen Vorgänger gebeten.

via EKKW und EKHN

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