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Wälder sind Lebensgrundlage - Sie brauchen unsere Hilfe

Weltweit haben Wälder eine besondere Bedeutung zur Erhaltung der Artenvielfalt, für das Klima, als Wasserspeicher und als wichtiger Wirtschaftsfaktor. Diesen Lebensraum zu schützen ist eine globale Aufgabe. Beim Gesprächsabend, am 19.10.2022 in der Marktkirche Eschwege, wurden die Möglichkeiten und Herausforderungen nachhaltiger Landnutzung aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.

 

Der Austausch, moderiert von Pfarrerin Sieglinde Repp-Jost, stand unter dem Motto „Bedrohter Wald – Wie können wir ihm helfen?“. Waldbesitzer Dr. Jens Haase berichtete über die Motivation und Herausforderung privaten Waldeigentums. Der gebürtige Äthiopier Solomon Hailemariam Woldesellasie und Brigitte Molter von Brot für die Welt sprachen über das Engagement der Kirche, zur Unterstützung ansässiger Kleinbauern und zum Schutz der Kirchenwälder.

Trockenheit im Wald

Die Trockenheit hat auch dem Wald von Dr. Jens Haase zugesetzt.

Attraktivität und Herausforderungen privaten Waldeigentums

Erdung und Ruhe findet Dr. Jens Haase als Ausgleich zum Alltag mit und in der Natur. „Der Wald hat sich verändert, seit er in Familienbesitz ist“, schildert Haase. Aus dem lichten Waldstück wurde ein Areal mit großen Lücken und Kahlflächen. 20 Meter hohe Fichten mussten aufgrund anhaltender Trockenheit gefällt werden. Die Oase der Ruhe entwickelte sich zum Pflegeprojekt. Durch Wiederaufforstung wächst ein an den Klimawandel angepasster Mischwald heran.

Grüne Inseln - materielle und geistliche Ressource

Solomon Hailemariam Woldesellasie, viele Jahre im Institut für nachhaltige Entwicklung in Äthiopien beschäftigt, weiß um die Notwendigkeit, die verbliebenen Waldflächen in seinem Land zu schützen. „Wald und Glaube stehen in meiner Heimat in engster Verbindung“, berichtet er. Rings um Kirchen und Klöster befinden sich die letzten Wälder, durch die Kirche bewahrt. Von oben betrachtet wirken die Kirchwälder wie kleine Inseln. Diese zur Erhaltung von Flora und Fauna bedeutenden Ressourcen sind durch illegale Abholzung aus Not und unbedachte Tierhaltung bedroht.

Wissen hilft, den Wald zu schützen

„85% der vorwiegend armen Bevölkerung sind direkt abhängig von der durch den Klimawandel bedrohten Landwirtschaft“, erläutert Brigitte Molter, Referentin von Brot für die Welt für die beiden hessischen Landeskirchen. Große Teile äthiopischen Waldbestandes wurden in den letzten Jahrzehnten gerodet, um Platz für den Anbau von Lebensmitteln zu schaffen. Aus Armut schlagen die Menschen in den Kirchwäldern Feuerholz, um ihre Einnahmen zu sichern. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, unterstützt von Brot für die Welt, setzt sich für den Erhalt der Wälder rings um die Kirchen und Klöster ein. Ansässige Familien werden in nachhaltiger Landwirtschaft und Tierhaltung geschult und sichern sich zusätzliches Einkommen durch Arbeit im Wald.

Engagement für den Wald

„Die Bedeutung des Waldes als Zeichen der Schöpfung ist uns verloren gegangen, da der Wirtschaftsfaktor im Vordergrund steht“, stellt Pfarrerin Repp-Jost fest. Gemeinschaftliche Pflanzaktionen in Gemeinden oder mit Schulklassen können das Bewusstsein für den Wald als eine unserer Lebensgrundlagen schärfen.

"Die tiefe religiöse Verwurzelung mit dem Wald in Äthiopien kann ein starker Impuls für hiesige Kirchengemeinden sein", stellt Pfarrer Karsten Leischow fest. „Wir müssen den Wald aus unterschiedlichsten Perspektiven als Lebensraum betrachten, den es nachhaltig für kommende Generationen zu gestalten gilt“, betont Pfarrerin Repp-Jost zum Abschluss.

Im Anschluss an den Gesprächsabend wurde die Ausstellung „Solidarität – Demokratie – Gerechtigkeit: 17 Ziele für eine bessere Welt“ eröffnet. Sie kann noch bis zum 17.11.2022 in der Marktkirche besichtigt werden.

Am Sonntag den 27.11.2022 startet die 64. Spendenaktion Brot für die Welt, unter dem Motto „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.“, für die beiden hessischen Landeskirchen mit einem Festgottesdienst in der Marktkirche Eschwege.

Hier finden Sie Informationen zum Projekt "Wissen hilft, den Wald zu schützen".

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