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Sudan-Konflikt destabilisiert Nachbarland Tschad

Diakonie Katastrophenhilfe setzt Hilfe in Grenzregion fort

Berlin, 15. April 2024 // Ein Jahr blutiger Auseinandersetzungen haben 8,5 Millionen Menschen im Sudan zur Flucht gezwungen. Rund 1,8 Millionen suchten Schutz in Nachbarländern. Im Tschad wird ihre Versorgung zunehmend schwieriger. Mehr Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft sind nötig, um eine Hungersnot in der Region zu vermeiden.

Im Nachbarland Tschad haben 600.000 Menschen aus dem Sudan Zuflucht gesucht. Die Mehrzahl kommt in Gemeinden und provisorischen Lagern der Provinz Wadai unter. Dort führen ansteigende Preise für Nahrungsmittel und eine Unterversorgung der Menschen zu steigender Not. „Die Regierung hat im Februar einen landesweiten Ernährungsnotstand ausgerufen. Das ist ein Warnsignal dafür, dass die Versorgung nicht mehr gewährleistet werden kann“, warnt Régis Jabo, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe für den Sahel. „Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, mehr gegen die angespannte Lage zu tun. Es muss verhindert werden, dass die Ressourcen von Gemeinden, die Flüchtlinge aufnehmen und an unserer Seite helfen, irgendwann zur Neige gehen.“

Fast drei Millionen Menschen sind im Tschad von Ernährungsunsicherheit betroffen. Neben den Flüchtlingen bringen interne Konflikte eines der ärmsten Länder Afrikas in Bedrängnis. Diakonie Katastrophenhilfe hat in den vergangenen Monaten rund 10.000 Geflüchtete und Anwohner durch den Bau von Latrinen, Brunnen und Duscheinheiten unterstützt. „Jeden Tag kommen weitere Flüchtlinge in den Tschad. Wir müssen flexibel darauf reagieren. Mit unseren Partnern werden wir weitere sanitäre Installationen in Lagern und Gemeinden errichten, da durch die prekäre Hygienesituation der Ausbruch von Krankheiten droht“, sagt Régis Jabo. Laut Schätzungen der tschadischen Regierung könnte die Zahl der sudanesischen Flüchtlinge bis zum Jahresende auf mehr als 900.000 steigen, wenn der Konflikt im Sudan weiter anhält. Erfolgversprechende Friedensgespräche zeichnen sich derzeit nicht ab.

Zusammen mit weiteren Hilfsorganisationen ruft Diakonie Katastrophenhilfe die internationale Gemeinschaft auf, sich für einen Waffenstillstand und einen Friedensprozess einzusetzen. Zudem muss bei der heute in Paris startenden Internationalen Humanitären Konferenz für Sudan und die Nachbarländer die drastisch unterfinanzierte Hilfe aufgestockt werden. „Auch wenn der Krieg in Gaza und der Ukraine die Aufmerksamkeit bindet, dürfen der Sudan und die betroffenen Nachbarstaaten nicht weiter aus dem Blickfeld geraten. Die Krise droht andernfalls zu einer der größten Hungerkrisen der Welt zu werden, an deren Ende eine Hungersnot steht“, warnt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.

Hintergrund:
Am 15. April 2023 brachen Machtkämpfe zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) aus, die binnen weniger Wochen weite Teile des Sudans ins Chaos stürzten. Vermittlungsversuche sind gescheitert und internationale humanitäre Hilfe ist in vielen Regionen aufgrund des fehlenden Zugangs nicht möglich. Seitdem wurden jeden Monat fast eine Millionen Menschen vertrieben. Rund 18 Millionen Menschen – ein Drittel der Bevölkerung – haben nicht mehr genug zu essen.

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Sudan-Krise
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

Hinweis für Redaktionen:
Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle:
Tommy Ramm - Pressesprecher, Tel.: 030 65211 1225, 0162 2553859
tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de

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