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One Billion Rising - aktiv werden für den Traum von einer Welt ohne Gewalt

Fast jede dritte Frau erlebt weltweit Gewalt; auch in der Berufswelt ist gelebte Gleichberechtigung nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Anlässlich der Kampagne "One Billion Rising" am 14. Februar plädiert Kirchenpräsident Jung in einem Video dafür, dass sich alle der Gewalt gegen Frauen engegenstellen müssen, "besonders Männer". Tanzevents und praxisnahe Workshops können weitere Schritte auf dem Weg dahin sein. Auch die Bischöfin der EKKW äußert sich mit deutlichen Worten.

"NEIN!" sagen die beiden hessischen Kirchen zur Gewalt gegen Frauen. "Gewalt gegen Frauen ist ein Verbrechen, kein Kavaliersdelikt. Niemand hat das Recht, seine Frau oder Freundin zu schlagen. Gerade  am Valentinstag, dem Tag der Liebe, soll die Botschaft alle erreichen: Gewalt, Schläge, Tritte haben in der Liebe nichts zu suchen", sagt Dr. Beate Hofmann, die Bischöfin der EKKW, änlässlich der Kampagne "One Billion Rising". Tatsächlich ist nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast jede dritte Frau während ihres Lebens Gewalt ausgesetzt, laut Spiegel-Online sind das etwa 852 Millionen Frauen weltweit.

Video ermutigt, Hilfe bei Beratungsstellen zu suchen

Um ein Zeichen für mehr Respekt gegenüber Frauen und Mädchen zu setzen, haben die beiden hessischen Kirchen EKHN und die EKKW das Video "One Billion Rising 2022" veröffentlicht. Darin äußern sich die Bischöfin der EKKW, Dr. Beate Hofmann, der Kirchenpräsident der EKHN, Dr. Volker Jung sowie Prof. Esther Samuel, Präsidentin der CSI Womans Fellowship der Partnkerkirche von Südindien. Esther Samuel appelliert: "Wir müssen uns furchtlos widersetzen, um diesen heiligen Körper vor physischem und emotionalem Schmerz zu schützen." In dem Video ermutigt zudem die Bischöfin aus Kurhessen-Waldeck, dass von Gewalt betroffene Frauen aufhören sollen sich zu schämen und Unterstützung zu suchen: "Beratungsstellen werden euch dabei helfen, den Weg aus der Gewalt zu finden, denn ihr seid nicht allein." Zudem zeigt das Video die Choreografie des Tanzes, zu dem sich alle am Montag bewegen können.

Kampagne "One Billion Rising"

Die Kampagne "One Billion Rising" ruft dazu auf, am 14. Februar an öffentlichen Orten für mehr Respekt gegenüber Frauen und Mädchen zu tanzen. "Der Traum von einer Welt ohne Gewalt muss wahr werden. Damit Frauen befreit und ohne Angst leben können. Dafür lasst uns singen und tanzen. Das ist die Botschaft von One Billion Rising", erklärt Kirchenpräsident Jung in dem Video. Viele aus der EKHN folgen dem Aufruf und setzen ihn unterschiedlich um - ob bei Tanzaktionen, per Video oder bei Info-Workshops.

Pandemie hat die Gewalt gegen Frauen verstärkt

Trotz aller Anstrengungen in den vergangenen Jahren hat sich die Situation während der Pandemie verschäft: So waren laut der WHO Frauen und Kinder in Europa während der ersten Monaten der Corona-Krise verstärkt Gewalt ausgesetzt. So hätten Notrufzentralen für Frauen und Kinder einen deutlichen Anstieg der Anruferzahlen verzeichnet. Bischöfin Hofmann erklärt: "Die Gewalt macht etwas mit ihren, nimmt ihnen Selbstvertrauen. Sie nimmt ihnen das Gefühl, schön und lebendig zu sein. Darum beginnt One Billion Rising mit einem Lied und einem Tanz." 

Achtsam ansprechen

Von der Zunahme der Gewalt aufgrund der Corona-Krise hat auch Carmen Prasse, Referentin für Chancengleichheit in der EKHN gehört und ermutigt: "Wenn Sie den Eindruck haben, dass eine Freundin, Bekannte oder Kollegin von Gewalt betroffen ist, sprechen Sie sie vorsichtig an. Eventuell können sie mit ihr auch über Beratungs- und Zufluchtsmöglichkeiten sprechen." Die Information über Frauenhäuser kann ein Aspekt dabei sein. Alina Wehrum von der Evangelischen Jugend in Mainz reagiert ebenfalls auf die jüngsten Entwicklungen: „Während des Lockdowns hat die Gewalt an Frauen noch mehr zugenommen. Wir wollen zeigen: Ihr seid nicht allein – wir solidarisieren und geben den Opfern Mut!“

Der Gewalt entgegenstellen - besonders Männer

Von der aktuellen Situation zeigt sich auch Kirchenpräsident Jung im Videobeitrag betroffen: "Es ist leider traurige und bittere Wirklichkeit, dass Mädchen und Frauen immer wieder Gewalt durch Männer erfahren. Dem müssen sich alle entgegenstellen - besonders Männer. In unserer Kirche darf es keine Toleranz für Gewalt in welcher Form auch immer geben."

Finanzfitness von Frauen stärken

Viele Frauen haben nicht nur Gewalt erlebt, sondern sind im Alter auch häufiger von Rentenlücken betroffen. Um ihre finanzielle Selbstwirksamkeit zu erhöhen, möchte die EKHN ihre "Finanzfitness" stärken. Deshalb weist sie anlässlich des "One-Billion-Rising"-Tages auf drei Online-Workshops rund um das Thema "Frauen - Geld - Verantwortung" im Frühjahr 2022 hin. Dabei stehen Fragen im Mittelpunkt wie: Wie gelingt Altersvorsorge unter ethischen Gesichtspunkten? Welche Möglichkeiten gibt es für kurz-, mittel- und langfristige Anlagen? Die Termine finden am 9. und 29. März sowie am 28. April 2022 jeweils ab 19 Uhr per Internet statt. Nach der Anmeldung wird über den Zugang informiert. Anmeldung bis jeweils eine Woche vor Veranstaltungsbeginn: www.ekkw.de/bildung/anmeldung
oder per Mail an erwachsenenbildung@ekkw.de.

Weitere Infos im Flyer zur Veranstaltung "Frauen - Geld - Verantwortung"

 

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