Welche jüdischen und christlichen Perspektiven gibt es auf die Themen Vertreibung, Flucht und Migration? Pfarrer Adolf Freudenberg (1894–1977) baute ab 1939 das Flüchtlingswerk des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf auf und ab 1948 in Bad Vilbel die Flüchtlingssiedlung „Heilsberg“. Er half vielen Jüdinnen und Juden, engagierte sich als zweiter evangelischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und gründete 1954 den hessischen Arbeitskreis ImDialog (vormals „Dienst an Israel“). Er wollte Solidarität und Integration miteinander verbinden. Mehr als 100 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. Zudem nimmt die Migration zu – reguläre wie irreguläre. Auch für Deutschland ist das eine große Herausforderung – zumal die Bereitschaft, Menschen in unserem Land aufzunehmen, vielerorts zusehends schwindet. Was können wir im Blick auf das Leben und Wirken Adolf Freudenbergs für unsere Gegenwart lernen? Die Erinnerung an ihn ist auch deshalb wichtig: Er gab den diplomatischen Dienst auf, studierte Theologie und wurde Pfarrer der Bekennenden Kirche. Wegen seiner jüdischen Ehefrau musste er Nazideutschland verlassen und erlebte am eigenen Leib, was Migration bedeutet.
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