Im 84. Psalm geht es um die Wohnungen Gottes, also um Heimat, die der Glaube an den Schöpfer der Welt den Menschen gewährt. Auch ist vom „Gesalbten“ die Rede – ohne dass der Psalm erklärt, wer damit gemeint ist. Ein König, ein Priester, ein Prophet? Christ/innen deuten das Wort oft auf Jesus Christus hin. Gott selbst wird im Psalm mit der wärmenden Sonne und mit einem bergenden Schirm verglichen. Psalm 84 ist der einzige Text in der hebräischen Bibel, in dem Gott direkt als „Sonne“ bezeichnet wird. Aus der muslimischen Tradition bietet sich die Korrespondenz zum sogenannten „Lichtvers“ (Sure 24:35) an – er bildet den Ausgangspunkt für eine Auftragskomposition. Die unterschiedlichen Bilder und Begriffe bieten viele Auslegungsmöglichkeiten und eröffnen ein weites Feld im Trialog der monotheistischen Religionen.
Die Expert*innen auf dem Podium:
Dr. Annette Böckler (Universität Bonn, Expertin für das Judentum) Prof. Dr. Mira Sievers (Humboldt Universität Berlin, Expertin für den Islam) Prof. Dr. Rainer Kessler (Professor für Altes Testament, Marburg, Experte für das Christentum)
Moderation:
Pfarrer Prof. Dr. Siegfried Krückeberg, Medienhaus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck/ medio – Radioredaktion
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