Das Thema der Ausstellungen ist hochaktuell und spannend. Die Frage der Rückgabe von geraubtem Kulturgut ist in den letzten Jahren verstärkt in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs gerückt. Museen in Städten wie Berlin, Hamburg, Dresden, Leipzig und Köln haben bereits Verträge geschlossen oder Kulturgüter an Nigeria zurückgegeben. In jüngster Zeit ist auch die Forderung von in der Karibik lebenden Nachfahren von Sklav*innen nach Eigentumsbeteiligung an diesen Gütern medienwirksam geworden.
Dass Kulturgüter im Königreich Benin möglicherweise mit Erlösen aus dem Verkauf von Sklav*innen an europäische Kolonialherren in Übersee hergestellt wurden und somit nicht den Nachfahren des Königreichs bzw. Nigeria als Staat, sondern den damals verkauften Menschen zustehen, ist ein Gedanke aus dem Besuch der 1. Ausstellung "Benin". Die Veranstaltung möchte dazu anregen, diesen Gedanken zu vertiefen. Die 1. Ausstellung "Retrospektive" gibt einen Überblick über den Bestand an Kulturgütern, die sich im Besitz der Stadt Frankfurt befinden. Die Schau der museumseigenen Benin-Bronzen ist noch bis zum 24. September zu sehen.
Der hier angebotene gemeinsame Besuch der Folgeausstellung bietet sich im Rahmen des Süd-Nord-Dialogs an, denn diese bezieht Künstler*innen aus Nigeria in die lokale Diskussion in Frankfurt ein. Wir werden unter fachkundiger Führung die Ausstellung „Perspektiven" besuchen und uns anschließend in einer Diskussionsrunde austauschen.
Kosten:
Die Teilnahme ist kostenlos
Anmeldung:
Bis zum 13. Oktober 2023