Sexualisierte Gewalt gegen Frauen gehört zu den wenig beachteten Gewalterscheinungen in Kriegssituationen. Im Asien-Pazifik-Raum hat die japanische Armee während des zweiten Weltkriegs rund zweihunderttausend Mädchen und junge Frauen als sogenannte „Trostfrauen“ in Armeebordellen in die Sexsklaverei gezwungen. Auch in der deutschen und europäischen Geschichte wurde systematisch sexuelle Gewalt eingesetzt. Internationale militärische Einsätze in der Gegenwart bezeugen diese „Kriegstaktik“ bis heute.
Das koreanischen Künstlerpaar Eun-Sung Kim und Seo-Kyung Kim hat eine „Statue für den Frieden“ geschaffen. Sie soll an das Schicksal der koreanischen Trostfrauen erinnern. Die Statue steht gleichzeitig für das Leiden von Menschen weltweit, die sexualisierter Gewalt in Kriegen ausgesetzt waren und sind. Sie mahnt die Rechte von Frauen in Kriegssituationen an. Anlässlich des 50. Jubiläums der Koreanischen Evangelischen Kirchengemeinde Rhein-Main wird eine solche Friedensstatue aufgestellt.
Der Trägerkreis des Projekts Friedensstatue – die Koreanische Evangelische Kirchengemeinde Rhein-Main, der Partnerschaftskreis Korea der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), das Evangelische Dekanat Frankfurt und Offenbach, das Zentrum Ökumene der EKHN und der Verband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. laden ein zur Einweihung der Statue im Rahmen eines Festakts mit Gottesdienst am Sonntag, 8. März 2020, um 14 Uhr (Gottesdienst; Beginn Festakt um 15:30 Uhr).
Beim Festakt wird das Künstlerpaar Kim Seo Kyung und Kim Eun Sung etwas zur Entstehungsgeschichte der Statue sagen, die stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Ulrike Scherf wird ein Friedensgebet sprechen.
Veranstaltungsreihe: Sexualisierte Gewalt gegen Frauen
Die Aufstellung der Friedensstatue wird von einer Veranstaltungsreihe begleitet, die den Blick auf Frauen als Opfer von sexualisierter Gewalt in Kriegssituationen richtet:
- Sonntag, 8. März 2020, 14 Uhr, Koreanische Evangelische Kirchengemeinde Rhein-Main: Erinnern – Vergegenwärtigen – Mahnen – Verurteilen. Einweihung der Friedensstatue.
- Dienstag, 17. März 2020, 19 Uhr, Evangelische Akademie Frankfurt: Kriegswaffe Vergewaltigung. Sexualisierte Gewalt gegen Frauen in bewaffneten Konflikten
- Mittwoch, 6. Mai 2020, 19.30 Uhr, Haus am Dom, Frankfurt: Als die Soldaten kamen. Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Miriam Gebhardt, Universität Konstanz
- Mittwoch, 22. April 2020, 18.30 Uhr, Evangelisches Frauenbegegnungszentrum (EVA), Frankfurt: „Hätte ich Flügel wie eine Taube“ (Psalm 55,6). Sexualisierte Gewalt in der Bibel
- 12. September 2020, 17 Uhr, Koreanische Evangelische Kirchengemeinde Rhein-Main: MARSYAS. Sinfonie für Schlagzeug solo – Zum Gedenken an die Opfer des 1. März 1919
Darüber hinaus bieten die Initiative „Donnerstags in Schwarz“ in Gießen und der Verband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. in der Passionszeit einen 7-Wochen-E-Mail-Newsletter mit Reflexionen und Hintergrundinformationen zum Thema an (weitere Informationen).
Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. (EFHN)
Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. ist ein Mitglieder- und Dachverband für Frauen- und Familienarbeit auf dem Gebiet der hessen-nassauischen Kirche. Der Verband ist die Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft. Er fördert und unterstützt die Arbeit von und mit Frauen in kirchlichen Bezügen und ermutigt Frauen, in der heutigen Welt als Christinnen zu leben. Mit frauenspezifischer Kompetenz und Sicht setzt der Verband theologische, spirituelle, sozialdiakonische und politische Impulse.
Zum Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. gehören 218 Mitgliedsgruppen, 75 Kirchengemeinden, 15 Mitgliedsverbände und 436 Einzelmitglieder.
via www.evangelischefrauen.de