Vieles deutet drauf hin, dass sich auch die evangelische Kirche in unserem Land von der Volkskirche hin zu einer Diaspora-Kirche wandeln wird. Grund dafür sind fortschreitende Säkularisierungsprozesse und die zunehmende Pluralisierung der Gesellschaft. Die Kirche sieht sich vor neue Herausforderungen gestellt. Sie muss ihr Selbstverständnis und ihr Verhältnis zur Gesellschaft neu bestimmen. Mit diesen Veränderungen gehen Unsicherheiten und auch Ängste einher. Es ist gegenwärtig aber noch nicht abzusehen, in welche Richtung sich die Kirche entwickeln wird. Begegnungen mit Menschen aus der sogenannten Diaspora im In- und Ausland zeigen, welche Kraft von „Minderheitenkirchen“ ausgehen kann. Und auch, auf welche Weise sie in die Gesellschaft hineinwirken können. Aus diesen Erfahrungen kann Ermutigung erwachsen für alle, die in der Kirche haupt- und ehrenamtlich tätig sind.
Im Seminar sollen die konkreten Erfahrungen vor Ort in Bezug gesetzt werden zur Diskussion um die Neubestimmung des Begriffs „Diaspora“ und dem Entwurf einer „Theologie der Diaspora“. Diese möchte Kirche befähigen und bestärken, „Diasporaexistenz“ in vielfältigen Ausdrucksweisen zu gestalten und damit die christliche Hoffnung in dieser Welt zu bezeugen.
Der Studientag findet hybrid statt, sowohl in Präsenz (so die Coronavorschriften dies Anfang Juli zulassen) in der Alten Johanneskirche in Hanau als auch digital.