Wer hat schon mal von Bolloré gehört? In Deutschland sagt der Name nicht viel, aber auf dem afrikanischen Kontinent wird der Name mit einem Imperium verbunden. Der multinationale Konzern Bolloré Africa Logistics Group ist etwa in vierzig afrikanischen Ländern vertreten. Er kontrolliert allein oder in Partnerschaft mit anderen Unternehmen 14 Häfen sowie 23 Trockenhäfen, in manchen Ländern auch das Schienen- und Straßennetz. Mit dieser Omnipräsenz ist der Einfluss zu bedenken, den Bolloré auf die Regierungen, etwa im Golf von Guinea ausübt.
Bolloré steht nur exemplarisch für viele andere Unternehmen, die die Wirtschaftsordnung im postkolonialen Afrika bestimmen. Die vielen Stimmen des Kontinents, die die Un-Abhängigkeiten ihrer jeweiligen Länder in Frage stellen, machen an den Beispielen dieser Unternehmen fest, dass die Logik der Ausrichtung der Volkswirtschaften auf dem afrikanischen Kontinent auf ausländische Nutznießer*innen kolonial geblieben sei, nur die Form habe sich geändert. Mit dieser zweiten Veranstaltung der Reihe „60 Jahre Unabhängigkeit. Eine kritische Bilanz“ will „Afrika Neu Denken 2020“ den Fragen nachgehen, was an dieser Wahrnehmung dran ist, ob es diesbezüglich Unterschiede etwa zwischen frankophonen und anglophonen Ländern des Kontinents gibt und was es bedarf, damit dieser Erdteil die von seinen sozialen Bewegungen erwünschte reale Unabhängigkeit erreichen kann.
Am Donnerstag, dem 05.11.20 ab 18 Uhr(MEZ) wird diese Veranstaltungsreihe nun mit einem Vortrag zu den oben aufgeworfenen Fragen von Dr. Ndongo Samba Sylla, Buchautor, Entwicklungsökonom und Mitarbeiter im Westafrika-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung, fortgesetzt.
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Diese Veranstaltung findet auf Englisch statt!