In unserer Gesellschaft herrscht eine große religiöse und weltanschauliche Vielfalt. Neben großen und bekannten Gruppierungen gibt es analog oder digital nahezu täglich neue Sinnangebote. Dort, wo eine Verunsicherung privat oder gesellschaftlich groß ist, stoßen sie auf fruchtbaren Boden. Religion kann Sicherheit und Sinn im Leben geben. Neben seriösen Angeboten gibt es aber auch solche mit problematischen merkmalen (siehe letzter Punkt).
Wir bieten Hintergrundinformationen und Einschätzungen zu verschiedenen weltanschaulichen Gruppierungen und Themen sowie Beratung im Umgang mit problematischen Sinnangeboten.
Christliche Sondergruppen (sog. „Sekten“), Neuoffenbarungen, Neureligionen, Esoterik, alternative Lebensberatung, Psychogruppen, Okkultismus, Verschwörungsideologien oder atheistische und indifferente Welterklärungen bieten unterschiedliche Weltdeutungen. Als evangelische Kirche stehen wir mitten in der Gesellschaft, nehmen dies wahr und entwickeln eine begründete Position. Im Neuen Testament steht in Apostelgeschichte, wie sich Paulus auf dem multireligiösen Marktplatz in Athen den Fragen der Gesellschaft stellte. Christ*innen sollen „allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann sein, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in uns ist“ (nach 1. Petrus 3, 15).
Zu vielen Themen gibt es bereits Hintergrundinformationen und Einschätzungen. Manche Phänomene sind neu und müssen zunächst recherchiert werden. Kirchliche Weltanschauungsarbeit bedient sich theologischer und religionswissenschaftlicher Arbeitsweisen, um zu einer transparenten Einschätzung eines Angebotes aus evangelischer Sicht zu kommen.
Bei uns bekommen Sie Informationen beispielsweise in Form von Vorträgen, Ausstellungen und Workshops, oder digital als Erklärvideos und Podcasts. Zielgruppen sind Personen und Einrichtungen der Kirchen, Betroffene und Ratsuchende, private und öffentliche Träger, Presseorgane und Multiplikator*innen etwa aus dem pädagogischen, sozialen oder therapeutischen Bereich. Die Angebote stehen überkonfessionell zur Verfügung, haben ihre Wurzel jedoch im evangelischen Glauben.
Die Evangelische Kirche bejaht den religiösen und weltanschaulichen Pluralismus. Alle Menschen können in unserer Gesellschaft frei ihre Religions- oder Weltanschauungszugehörigkeit wählen. Dort, wo jedoch Erfahrungen mit problematischen, destruktiven oder gefährlichen Sinnangeboten gemacht werden, benötigen Menschen Beratung und Unterstützung. Fragen können zum Beispiel sein: „Wo finde ich Hilfe aufgrund belastender Erfahrungen mit krank machender Religiosität?“, „Was kann ich tun, wenn Menschen in meinem Umfeld fundamentalistisches Gedankengut äußern?“, „Wie kann ich mich verhalten, wenn ich mit unbekannten religiösen Phänomenen konfrontiert bin?“
Weltanschauliche Beratung ist qualifiziert und spezialisiert, unterliegt dem Seelsorgegeheimnis und kann persönlich in einem geschützten Umfeld, am Telefon oder digital stattfinden. Vereinbaren Sie dazu bitte einen Termin und schildern Sie im Erstkontakt kurz Ihr Anliegen. Individuell wird dann der Verlauf und die Dauer der Beratung abgesprochen. Die Beratung ist kostenlos, wenn Sie mögen, können Sie gern etwas spenden (Spendenquittung möglich). Gegebenenfalls werden Sie auch an Einrichtungen oder Mitglieder des Arbeitskreises Weltanschauungsfragen in Ihrer Nähe weiterverwiesen.
Die verschiedenen Beratungs- und Fachstellen sind im deutschsprachigen Raum und international gut vernetzt. Hier tauschen sich kirchliche, staatliche und freie Beratungseinrichtungen aus und sichern damit einen hohen Qualitätsstandard mit theologischer, seelsorglicher, religionswissenschaftlicher, juristischer, soziologischer und psychologischer Kompetenz.
Die Gruppe …
Pfarrer Oliver Koch
Weltanschauungsfragen
Tel.: +49 69 976518-42
Ritva Prinz
Sachbearbeitung Konfessionen, Religionen, Weltanschauungen
Tel.: +49 69 976518-21