Rassismus und Diskriminierung sind nicht nur Phänomene extremer Haltungen. Sie fangen mit Bildern an, die wir von uns selbst und „den Anderen“ im Kopf haben. Viele Muster, auf die wir zurückgreifen, sind von Vorurteilen geprägt – meistens ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Auch ohne es zu wollen, kann unsere Haltung zur Ausgrenzung beitragen und ungleiche Machtstrukturen verfestigen.
Deshalb ist es wichtig, auf der individuellen Ebene anzusetzen, sich selbst zu hinterfragen und alternative Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Genauso wichtig ist auch der kritische Blick auf Strukturen und Institutionen. Denn auch dort sind Vorurteile, Machtgefälle und Diskriminierung tief eingelagert. Beide Ebenen stehen im Mittelpunkt des Anti-Bias-Ansatzes.
Der Anti-Bias ist ein Ansatz der pädagogischen interkulturellen und Diversity-Arbeit, der sowohl die individuelle als auch die institutionelle und gesellschaftliche Ebene in den Blick nimmt. Sein Ziel ist es, Menschen und Organisationen zu motivieren und zu befähigen, vorurteilsbewusst mit Diversität, Vielfalt und Interkulturalität umzugehen und sich aktiv gegen Ausgrenzung und für gleichberechtigte Partizipation einzusetzen.
Annette Wiech
Sachbearbeitung Partnerschaften Afrika und Asien, ABP, Interkulturelles Lernen
Tel.: +49 69 976518-31