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Zum Tod von Papst Franziskus

Evangelische Kirchen würdigen sein Wirken für Frieden, Gerechtigkeit und Ökumene

Das Bild zeigt Papst Franziskus 2015 bei einer seiner Reisen auf der Treppe eines Flugzeuges stehend und winkend

Papst Franziskus 2015 bei einer seiner Reisen

Am Ostermontag, dem 21. April 2025, ist Papst Franziskus nach schwerer Krankheit verstorben. Noch am Ostersonntag hatte er den traditionellen Ostersegen Urbi et Orbi gesprochen – ein bewegender letzter öffentlicher Auftritt. Mit großer Anteilnahme reagieren die evangelischen Kirchen in Hessen auf seinen Tod und würdigen das außergewöhnliche Wirken eines Papstes, der weltweit Spuren hinterlassen hat.

Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Christiane Tietz, und die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, erinnern an Franziskus als bescheidenen, demütigen Kämpfer für Frieden, soziale Gerechtigkeit und kirchliche Erneuerung. Beide würdigen sein Engagement für eine „Ökumene des Handelns“ sowie seine Nähe zu den Armen, Ausgegrenzten und Geflüchteten.

Papst Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 13. März 2013 als erster Lateinamerikaner und erster Jesuit zum Papst gewählt – nach dem historischen Rücktritt von Benedikt XVI. Seine Wahl war in vielerlei Hinsicht ein Novum. Mit seinem Namenspatron Franz von Assisi wählte er bewusst ein Zeichen für Bescheidenheit, was sich u. a. in seinem Verzicht auf das päpstliche Appartement zugunsten eines einfachen Zimmers im Gästehaus Santa Marta widerspiegelte.

Gleich zu Beginn seines Pontifikats setzte Franziskus mit seinem Besuch der Mittelmeerinsel Lampedusa ein starkes Zeichen für Solidarität mit Flüchtlingen und forderte Gerechtigkeit für Opfer von Krieg und Vertreibung. Zahlreiche weitere Reisen, etwa nach Lesbos (mit Vertretern der orthodoxen Kirchen) oder in afrikanische Krisengebiete, unterstrichen sein Engagement für die Schwächsten der Gesellschaft – stets auch als ökumenischer Appell zum gemeinsamen Handeln der Kirchen über konfessionelle Grenzen hinweg.

Mit seiner Enzyklika Laudato si’ (2015) rückte er die Bewahrung der Schöpfung und den Klimaschutz in das Zentrum kirchlichen Handelns – ein Impuls, der weit über die katholische Kirche hinaus Wirkung entfaltete. Ebenso setzte Franziskus mit seinen Reformen im Vatikan Zeichen: Er stärkte Frauen in Leitungspositionen, ernannte Kardinäle aus bisher wenig beachteten Weltregionen und leitete eine Dezentralisierung der Kurie ein.

Ein zentrales Anliegen seines Pontifikats war der Aufbau einer synodalen Kirche: Franziskus betonte die Bedeutung des Zuhörens, der Teilhabe und des gemeinsamen geistlichen Unterscheidens. Die Kirche sei – so sein oft zitierter Satz – eine „Kirche des Zuhörens“, in der jeder etwas zu sagen und zu lernen habe. Auch wenn viele Reformwünsche offenblieben, hat Franziskus mit seiner Vision eines „synodalen Miteinanders“ grundlegende Debatten angestoßen und Maßstäbe gesetzt.

Bischöfin Hofmann hebt in ihrer Würdigung hervor, wie sehr Papst Franziskus mit seiner Herzlichkeit die ökumenische Gemeinschaft bereichert hat. Sein letzter öffentlicher Auftritt am Ostersonntag mit dem Ruf nach Frieden bleibt als Vermächtnis bestehen. Die evangelischen Kirchen in Hessen trauern gemeinsam mit ihren katholischen Geschwistern und sprechen den Bischöfen Georg Bätzing und Peter Kohlgraf sowie allen Katholikinnen und Katholiken in Hessen und Thüringen ihr Mitgefühl aus.

„Möge Jorge Mario Bergoglio in Frieden ruhen, in der gemeinsamen Hoffnung auf das neue Leben, das in Jesus Christus Anfang und Grund hat.“
– Kirchenpräsidentin Dr. Christiane Tietz

 

Ausführliche Berichte:

EKHN

EKKW

Konfessionskundliches Institut

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