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Zum Tod des tansanischen Präsidenten Magufuli

5. November 2015 – 17. März 2021

Am Abend des 17.3.2021 gab die Vizepräsidentin der Vereinigten Republik Tansania, Samia Suluhu Hassan, den Tod des tansanischen Präsidenten John Pombe Magufuli bekannt. Laut offiziellen Angaben starb er an einem Herzversagen. Damit wurde auch den Spekulationen, dass Magufuli an Covid-19 erkrankt sei, offizielll ein Ende gesetzt.

Magufuli war seit 2015 Präsident. Im vergangen Jahr wurde er wiedergewählt. Es gab deutliche Zweifel am Wahlergebnis. Magufuli startete seine erste Amtszeit als großer Hoffnungsträger. Er bekämpfte Korruption und Misswirtschaft. Um die Staatsausgaben zu reduzieren kontrollierte er sehr genau die Kosten in Regierung und Verwaltung. Diese sehr positiven Eigenschaften wurden allerdings nach kurzer Zeit seiner Amtszeit überschattet durch seinen zunehmend autoritär und autokratischen Regierungsstil. Er trat Oppositionellen und kritischen Medien mit  Einschüchterungen und Verhaftungen entgegen.

Der Präsident war auch durch seine Gesundheitspolitik in die Kritik geraten. Seit Mai gab es keine Veröffentlichungen zu möglichen Corona-Infektionen. Der 61jährige Präsident trat in den vergangenen Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit auf. Magufuli hatte die Gefahr der Pandemie lange heruntergespielt und damit im In- und Ausland Kritik hervorgerufen. Er propagierte lokale Behandlungsmethoden wie den Verzehr von Ingwer oder den Einsatz von Weihrauch  und lehnte die Schließung von Kirchen als Vorsichtsmaßnahme gegen die Ausbreitung der Pandemie ab. Vor einigen Tagen wurde erstmals zum Tragen von Masken aufgerufen, aber nur lokal produzierte Masken.

Bischof Dr. Abednego Keshomshahara (Nordwestdiözese) von der Evangelisch Lutherischen Kirche in Tansania (der Partnerkirche der EKHN) äußerte sich zum Tod des Präsidenten: „Das ganze Land trauert um Präsident Magufuli. Er litt seit ungefähr 10 Jahren an Herzproblemen und hatte einen Herzschrittmacher. Die Vizepräsidentin Samia Suluhu wird seine Nachfolgerin bis zum Ende der offiziellen Amtszeit. Sie muss eine neue Vizepräsidentin/einen neuen Vizepräsidenten aus ihrer Partei ernennen. Frau Suluhu ist sehr kompetent und klug in ihren Ansichten. Im ganzen Land ist es friedlich und man bereitet sich auf die Trauerfeier vor.“ In Tansania wurde eine 14-tägige Staatstrauer angesetzt.

Bischof Dr. Benson Bagonza von der Partnerdiözese Karagwe äußerte seine große Hoffnung und seine Zuversicht, dass die neue Präsidentin, die inzwischen vereidigt wurde, in der Lage sein wird das Land zu einen.

Auch der Leitende Bischof der Lutherischen Kirche in Tansania, Frederick Shoo, äußerte sich zum Tod des Präsidenten: „Wir sind schockiert über den Tod des Präsidenten der Vereinigten Republik Tansania, Dr. John Pomble Magufuli, und sprechen der Vizepräsidentin Samia Suluhu, der Familie des Präsidenten und allen Tansaniern unser Beileid aus.“ Weiterhin rief Bischof Shoo alle Menschen in Tansania auf, zusammen zu stehen. Er bat alle Bürger, zu Gott um Trost in der schwierigen Situation und für eine positive Entwicklung des Landes zu beten.

Der Chairmam der Moravian Church – Southern Province schrieb an die Partner im Dekanat Bergstraße: „Yes, it is very true that the giant of Tanzania has gone. The country is in total darkness.“

Die zukünftige Präsidentin,Frau Samia Suluhu, stammt aus Sansibar. Sie ist 61 Jahre alt. Mit ihr übernimmt eine Muslima und erstmalig eine Frau die Regierungsgeschäfte des Landes.

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