Berlin, 21. Mai 2024 // Durch die anhaltende russische Offensive im Nordosten der ukrainischen Großstadt Charkiw suchen immer mehr Menschen Schutz. Partner der Diakonie Katastrophenhilfe evakuieren vor allem Ältere und bringen sie in Sammelstellen oder betreuten Notunterkünften unter. Um die Hilfe in der Region auszuweiten, stehen mehr als 150.000 Euro zur Verfügung.
Seit Tagen befindet sich die ukrainische Stadt Vovchansk unter Beschuss durch russische Truppen. Rund 16.000 Menschen sind seitdem durch die ukrainische Polizei, Rettungsdienste und Hilfsorganisationen aus der Region evakuiert worden. „Die Stadt ist kaum noch erreichbar und die Menschen müssen sich eigenständig bis zum Stadtrand begeben, weil die Lage dort auch für Rettungskräfte enorm gefährlich ist. Nur so können die Menschen sicher aufgenommen und weggebracht werden“, sagt Andrij Waskowycz, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe in der Ukraine. „Wenn die Offensive anhält, erwarten wir einen weiteren Anstieg von Schutzsuchenden, die dringend betreut werden müssen.“
Inna und Oleksandr Pavlenko schafften es, die umkämpfte Kleinstadt Vovchansk zu verlassen. „Überall wurde geschossen, Flugzeuge und Panzer griffen die Stadt an. Viele Häuser brannten“, beschreibt Inna die letzten Momente vor der Flucht in der vergangenen Woche. „Die Menschen versuchten noch, ihre Haustiere und ihr Vieh mitzunehmen und rannten die Straße entlang. Es war beängstigend, dort entlangzulaufen. Wir hatten einfach nur Glück“, berichtet Inna. Nach der Ankunft in Charkiw erhielten sie Lebensmittel, Kleidung und Arzneimittel, um eine Verletzung am Auge von Inna behandeln zu können.
Die ukrainische Partnerorganisation EAST SOS verstärkt ihre Evakuierungen und Nothilfemaßnahmen für Menschen, die vor allem in der Großstadt Charkiw untergebracht werden. Mehr als 150.000 Euro stehen in den kommenden Wochen zur Verfügung, um Notunterkünfte mit Stromgeneratoren, Powerbanks, Toiletten, Duschen und Haushaltsgeräten auszustatten. „Wir hoffen, dass sich die Lage bald stabilisiert. Wenn sich die Angriffe auf die 1,5 Millionen-Einwohnerstadt Charkiw ausdehnen, droht eine humanitäre Katastrophe, die eine enorme Fluchtwelle auslösen könnte“, warnt Andrij Waskowycz.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
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Hinweis für Redaktionen:
Andrij Waskowycz, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in der Ukraine, steht derzeit für Interviews zur Verfügung.
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