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Belarus: Stimme erheben gegen Verschleppung eines regimekritischen Journalisten

Der regimekritische und im Exil lebende Blogger Roman Protasewitsch sitzt laut Medienberichten in Belarus in Untersuchtungshaft. Auf dem Flug von Athen nach Vilnius war er nach einer erzwungenen Zwischenlandung in Minsk festgenommen worden. Die EKD-Auslandsbischöfin fordert die belarussischen Behörden auf, den 26-Jährigen freizulassen.

Proteste in der Hauptstadt Minsk 2020

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat die Festnahme des Regimekritikers Roman Protasewitsch und die erzwungenen Umleitung eines Ryanair-Flugzeugs nach Belarus kritisiert. "Die Entführung von Roman Protassewitsch offenbart die erschreckende Unerbittlichkeit, mit der das Regime all diejenigen verfolgt, die sich in Belarus für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte einsetzen", sagte die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber. Mit der eklatant gegen jedes Recht verstoßenden Verschleppung sende Machthaber Alexander Lukaschenko jetzt das Signal, dass niemand, der sich gegen das Regime stelle, sicher sei - auch nicht im Ausland.

Freilassung gefordert

Die Zahl der politischen Gefangenen in Belarus wachse täglich, so Bosse-Huber. Es seien bereits mehr als 400, die wegen ihrer Teilnahme an friedlichen Demonstrationen verfolgt würden. "Von den belarussischen Behörden fordere ich, Roman Protasewitsch unverzüglich freizulassen – ebenso wie alle übrigen politischen Gefangenen. Allen Menschen in Belarus, insbesondere den Gefangenen und ihren Familien und Freunden, gilt unsere ganze Aufmerksamkeit und Solidarität", so die Auslandpfarrerin.

Der Exil-Oppositionelle war am Wochenende auf dem Flughafen von Minsk festgenommen worden. Die dortigen Behörden hatten das Ryanair-Flugzeug mit Roman Protassewitsch an Bord, das auf dem Weg von Griechenland nach Litauen war, umgeleitet und zur Landung in Minsk gezwungen.

Solidarität mit politischen Gefangenen

Die EKD ruft gemeinsam mit anderen Organisationen zur Solidarität mit den politischen Gefangenen in Belarus auf und setzt sich für ihre Freilassung ein.

Auf der Aktionswebsite www.100xSolidaritaet.de sind die Namen und Schicksale aller Inhaftierten veröffentlicht – sowie die Statements vieler Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Deutschland, darunter der Philosoph Jürgen Habermas, die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Ministerpräsident Bodo Ramelow, die Publizistin Carolin Emcke, die Musikerin Anne-Sophie Mutter, der Regisseur Milo Rau, die Schriftstellerin Sibylle Berg und viele andere. Dazu gibt es auf der Aktionswebseite die Möglichkeit, unkompliziert Briefe an die Inhaftierten zu schicken.

via EKD

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