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Online-Gedenkfeier zum 40. Jahrestag des Gwangju-Aufstandes in Südkorea

Mit einer Video-Andacht erinnerten am 18. Mai 2020 rund dreißig in der Partnerschaftsarbeit Engagierte an den Aufstand gegen die Militärdiktatur vor 40 Jahren in Gwangju/Südkorea.

Blumen zum Andenken an die Opfer der Proteste von 1980 in der Gedenkstätte in Gwangju/Südkorea

Im Oktober 1979 wurde nach 18-jähriger Militärherrschaft der Präsident des Landes durch den Chef seines Geheimdienstes erschossen. Die Bevölkerung hoffte auf Demokratisierung. Zwei Monate später jedoch putschte sich ein General an die Macht. Südkorea stand erneut unter der Herrschaft einer Militärregierung. Landesweit kam es zu Unruhen und Massenprotesten. In Gwangju weiteten sich Studentenproteste zu einem Volksaufstand gegen das Militärregime aus. Am 18. Mai 1980 schlug das Militär die Proteste gewaltsam nieder. Zahllose Menschen wurden in den folgenden zehn Tagen verhaftet und getötet, die Ereignisse vertuscht. Offiziell wird heute von 154 Toten und 70 Vermissten ausgegangen. Aber niemand weiß genau, wie viele Menschen beim Blutbad in Gwangju ums Leben gekommen und irgendwo verscharrt worden sind. Heute gilt der Aufstand von Gwangju als Meilenstein für die Demokratisierung Südkoreas. Doch erst 1987 spitzten sich die Proteste erneut zu, die Militärdiktatur fügte sich dem Willen der Bevölkerung und gab auf.

Gemeinsam mit Mitgliedern der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea (PROK)  begann die Gedenkveranstaltung um 12 Uhr (MEZ)/19.00 Uhr (Gwangju). Sie stand unter dem biblischen Motto "Es gibt Hoffnung für deine Zukunft" (Jeremia 31, 17). Nach einer musikalischen Live-Einspielung aus der koreanischen Gemeinde in Frankfurt, begrüßten der Leiter des Zentrums Oekumene der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, OKR Pfarrer Detlev Knoche und Reverend Gwancheol Jhang, Moderator der Propstei Gwangju der PROK, die Teilnehmenden.

Dreifach erklang ein Gong. Pfarrer Detlev Knoche, Reverend Euijun Kang (PROK), Pfarrerin Sandra Scholz (EKHN) und Pfarrer Solomon Benjamin (Evangelische Mission in Solidarität) sprachen nacheinander Teile des Eröffnungsgebets. Auf die Schriftlesung (Joel 2, 12-13) durch Lutz Drescher (Vorsitzender der Deutschen Ostasienmission), folgten die Auslegungen durch den Generalsekretär der PROK, Reverend Dr. JaeCheon Lee und die Dekanin des Dekanats Darmstadt der EKHN, Pfarrerin Ulrike Schmidt-Hesse. Das Instrumentalstück“Marching for our Beloved” erklang dazwischen live aus Gwangju. Mit dem Glaubensbekenntnis der Weltversammlung der Christen in Seoul 1990, bekräftigten die Teilnehmenden ihr Engagement für Frieden und Gerechtigkeit. Die Fürbitten hielten Reverend Namho Kim (PROK), Pfarrer Wolfgang Prawitz (Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses des Dekanats Groß-Gerau-Rüsselsheim, EKHN), Sinae Han (PROK), ein Mitglied der Koreanischen Gemeinde in Frankfurt (EKHN), Sinil Park (PROK) und Martina Hofmann-Becker (Kirchengemeinde Langen, EKHN). Während des Zwischengesangs wurden im Andenken an die Opfer Kerzen entzündet. Am Ende ertönte erneut dreifach der Gong. Das Vaterunser erklang in den Muttersprachen, dann segnete der Moderator der PROK, Reverend Youg Soon Jong, die Teilnehmenden und verabschiedete sie. Mit dem Gefühl der Solidarität und der bestärkten Verbundenheit endete die Video-Andacht.

Hintergrund Partnerkirchenarbeit:

Seit Anfang der 80er Jahre gibt es Kontakte zwischen der PROK und der EKHN. Partnerschaftliche Beziehungen werden heute gepflegt von der Propstei Gwangju der PROK und den Dekanaten Dreieich, Rodgau und Gross-Gerau–Rüsselsheim der Propstei Starkenburg der EKHN.

Die PROK ist vor allem bekannt wegen ihres unermüdlichen Einsatzes für Demokratie, Menschenrechte, für soziale Gerechtigkeit, für die Wiedervereinigung Koreas und für Frieden auf der koreanischen Halbinsel.

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