• Kontakt
  • Zentrum Oekumene Frankfurt/Main auf Facebook
  • Zentrum Oekumene Frankfurt/Main auf Instagram
  • Zentrum Oekumene Frankfurt/Main auf Twitter
  • Zentrum Oekumene Frankfurt/Main auf Youtube
  • Seite ausdrucken

Langfristige Strategie für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine notwendig

Jahrestag: Kirchenpräsident Jung und Bischöfin Hofmann machen sich für Bleibeperspektiven stark

Ein Strich für jeden Kriegstag in der Ukraine an der Zentrumswand

Am 24. Februar 2024 währt der Krieg Russlands gegen die Ukraine zwei Jahre lang. 731 Tage Krieg in Europa. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, und die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, beziehen Stellung. Denn: Massive Verwüstungen und die Zerstörung der zivilen Infrastruktur rauben vielen Menschen eine hinreichende Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten. Die beiden Leitenden Geistlichen verweisen auf das Friedensgutachten 2023, in dem die Friedensforschenden mit einem langen, Kraft zehrenden Krieg rechnen. Es trägt den ernüchternden Titel „Noch lange kein Frieden“.

Flüchtlinge aus der Ukraine brauchen Bleibeperspektiven über 2025 hinaus

„Deshalb müssen wir auch damit rechnen, dass viele Geflüchtete nicht bald zurückkehren werden und womöglich weitere Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu uns flüchten“, gibt die Bischöfin der EKKW, Beate Hofmann, zu bedenken: „Für die Betroffenen ist das eine extreme Belastung, die viele zutiefst traumatisiert. Und für unsere Gesellschaft ist es eine besondere Herausforderung.“

Der Kirchenpräsident der EKHN, Volker Jung, erinnert daran, dass der vorübergehende Schutz, den ukrainische Flüchtlinge nach einer europäischen Richtlinie zurzeit erhalten, im März 2025 auslaufen wird: „Bereits jetzt müssen Szenarien entwickelt werden, wie im Falle eines fortgesetzten Krieges der weitere Aufenthalt der Menschen geregelt und gesichert werden kann. Und dabei sollte weiterhin am Ziel festgehalten werden, Geflüchteten gleichberechtigte Teilhabe und unbürokratische Zugänge zu Fördermaßnahmen und zum Arbeitsmarkt zu gewähren.“

Kirchen engagiert für und mit Geflüchteten

Die evangelischen Kirchen wollten weiterhin eine Kirche „für und mit Geflüchteten“ sein, betonen die beiden Leitenden Geistlichen. Die EKHN und die EKKW hatten sich nach dem Ausbruch des Krieges mit zusätzlichen Geldern, Personal und Kompetenzen an der Unterstützung der Flüchtlinge aus der Ukraine beteiligt. Seitdem bringen Kirchengemeinden mit Friedensgebeten und Gottesdiensten ihre Klage über den Krieg, die Sorge um Menschen und die Sehnsucht nach Frieden vor Gott. Spenden, Hilfstransporte und die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe unterstützen anhaltend die Menschen vor Ort. Mit zusätzlichen „Ukraine-Mitteln“ fördern beide Landeskirchen die Beratungs- und Integrationsarbeit durch Gemeinden und Diakonische Werke sowohl in Hessen und Rheinland-Pfalz als auch in Partnerkirchen in anderen europäischen Ländern.

Anlässlich des 2. Jahrestages des Angriffs Russlands auf die Ukraine haben die EKKW und die EKHN liturgisches Material erarbeitet. Dieses ist hier abrufbar.

Infos:

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen ist zurzeit ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung auf der Flucht. Bisher haben 3,7 Millionen Menschen innerhalb des Landes, mehr als 6,3 Millionen Menschen im Ausland Zuflucht gefunden, meist in europäischen Nachbarländern. Der durch eine EU-Richtlinie gewährte vorübergehende Schutz für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine endet am 4. März 2025. Bis dahin muss es Nachfolgelösungen geben, die verhindern, dass Millionen von Menschen ohne gesicherten Aufenthalt dastehen.

<< Zurück