Freiburg/Berlin, 15. 5. 2024. „Seit sieben Monaten flieht die Zivilbevölkerung in Gaza vor einem Krieg, dem sie nicht entkommen kann. Die jüngsten Kämpfe in Rafah zwingen die Menschen erneut, ihre Häuser und Notunterkünfte gegen eine lähmende Ungewissheit und Unsicherheit einzutauschen, welche auch die Geiseln der Hamas seit vielen Monaten durchleben. Das droht zum Dauerzustand zu werden“, sagt Martin Keßler. Mit dem Vorrücken der israelischen Armee auf Rafah sind in den vergangenen Tagen mehr als 400.000 Menschen erneut geflohen. Kämpfe sind auch in anderen Teilen von Gaza wieder aufgeflammt. „Es zeichnet sich kein militärisches Ende des Krieges ab, sondern ein humanitärer Schrecken ohne Ende. Es muss daher eine Verhandlungslösung her, um die Menschen zu schützen und zu versorgen und eine Freilassung der Geiseln zu erwirken“, betont Martin Keßler.
Über die Grenzübergänge Kerem Shalom und Rafah gelangen seit Tagen kaum noch Güter in den Gazastreifen. Treibstoff für den Betrieb der noch wenigen funktionierenden Krankenhäuser wird erneut knapp. „Nach den eindringlichen Warnungen vor einer Hungersnot ist bis heute nicht genug getan worden, um den Hunger zu stoppen. Anstatt Grenzübergänge zu schließen, müssen diese und weitere verlässlich für Hilfe geöffnet werden“, sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international und fordert auch mehr Schutz für humanitäre Helferinnen und Helfer. Mehr als 250 sind seit Oktober 2023 bereits in Gaza gestorben, unter ihnen auch Mitarbeitende der lokalen Caritas-Partner. „Unsere Mitarbeitenden und lokale Partnerorganisationen gehen nicht nur ein hohes Risiko ein. Sie sind wie die Menschen in Gaza längst am Limit und mit ihrer Kraft am Ende. Unter diesen Bedingungen ist Hilfe kaum noch möglich“, sagt Müller, der ein Ende der Kämpfe fordert.
Seit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg in Gaza leistet die Diakonie Katastrophenhilfe über lokale Partner in Israel und Gaza Nothilfe, während Caritas international vorwiegend über Catholic Relief Services (CSR) die notleidende Bevölkerung unterstützt. Sauberes Wasser, Nahrungsmittel und Unterkünfte fehlen für Hunderttausende Menschen. Durch die prekären Hygienebedingungen droht die Ausbreitung von lebensgefährlichen Krankheiten.
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