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Koreanische Wochen im Dekanat Dreieich-Rodgau

Um die politische Situation in Korea geht es bei zwei Kooperationsveranstaltungen der Kreisvolkshochschule Offenbach, dem Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau, der evangelischen Kirchengemeinde Langen und dem Kreisausländerbeirat Offenbach. Am Mittwoch, 21. Juni, ist in Langen der Film „Zwei Stimmen aus Korea“ zu sehen, am Montag, 26. Juni, fragt eine Gesprächsrunde in Dreieich: „Wie steht es um die Demokratie in Südkorea?“.

Die Baracken von Panmunjom mit je einer Tür auf südkoreanischer bzw. nordkoreanischer Seite. Durch die Mitte verläuft die Grenze.

Die neuere Geschichte Koreas ähnelt der deutschen Geschichte von 1945 bis 1989 sehr: Nach dem Zweiten Weltkrieg unterteilten die Siegermächte die ehemalige japanische Kolonie in zwei Besatzungszonen, aus denen sich zwei neue Staaten mit gegensätzlichen politischen Systemen entwickelten. Südkorea wurde durch den Einfluss der USA zu einer parlamentarischen Demokratie, die allerdings bis in die 1980er Jahre unter mehreren Militärregierungen leiden musste. Heute gilt es als einer der demokratischsten Staaten Asiens.

Das totalitäre, international weitgehend isolierte Nordkorea droht in den letzten Jahren regelmäßig mit dem Einsatz von Atomraketen gegen Südkorea, leidet unter wirtschaftlicher Isolation und Naturkatastrophen. Aufgrund des Koreakrieges (1950-1953) ist das Verhältnis der beiden koreanischen Staaten stark belastet. Obwohl das Land komplett zerstört wurde, erlebte Südkorea seit den 1960er Jahren einen rapiden Wirtschaftsaufschwung und wurde innerhalb weniger Jahrzehnte von einem armen Agrarland zu einem hochmodernem, reichen Industriestaat, das weltweit führend in der Produktion von Schiffen und elektronischen Produkten ist.

Im Rahmen der Koreanischen Wochen greift die Kreisvolkshochschule Offenbach in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau, der evangelischen Kirchengemeinde Langen und dem Kreisausländerbeirat Offenbach in zwei Kooperationsveranstaltungen die politische Situation beider Staaten auf. Am Mittwoch, 21. Juni, ist um 20 Uhr der Dokumentarfilm „Zwei Stimmen aus Korea“ über das Leben zweier Frauen aus Nord- und Südkorea von Sung-Hyung-Cho im Langener Lichtburg-Kino (Frankfurter Straße 73b) zu sehen. Die Regisseurin ist anwesend und steht anschließend Interessierten Rede und Antwort. Bei einer politischen Gesprächsrunde gehen Hanna Lie, Johny Thonipara und weitere Akteure am Montag, 26. Juni, von 19 bis 21:15 Uhr im Haus des lebenslangen Lernens (HLL), Frankfurter Straße 160-166, in Dreieich-Sprendlingen der Frage nach: „Wie steht es um die Demokratie in Südkorea?“

„Zwei Stimmen aus Korea“

Nach fast acht Jahrzehnten Trennung der beiden koreanischen Staaten gibt das Porträt zweier junger koreanischer Frauen aus dem Jahr 2016 einen Einblick in Unterschiede wie auch Gemeinsamkeiten dies- und jenseits der Grenze. Ban Gye Yong studiert Musik in Nordkorea, Hu Sun Gyung internationale Beziehungen in Sükorea. Obwohl sie in unterschiedlichen Systemen leben, gibt es zwischen den beiden Frauen auch erstaunliche Ähnlichkeiten. Zugleich werden sie in dem Porträt auch zum Sinnbild zweier konkurrierender Systeme von Kommunismus und Kapitalismus.

Die Dokumentarfilmerin Sung-Hyung Cho („Full Metal Village“, „Meine Brüder und Schwestern im Norden“) lässt in der 80-minütigen Produktion Bilder und Texte für sich sprechen, ohne diese zu kommentieren oder zu werten. Chos Anliegen ist es, den gewohnten Blick auf Nord- und Südkorea zu weiten und einen Dialog zwischen Menschen in Gang zu bringen, in Hoffnung auf Annäherung und Entspannung nicht nur auf politischer, sondern auch auf allgemein gesellschaftlicher Ebene. Gerade in der aktuellen politischen Lage, in der jegliche Schritte der Annäherung beider koreanischer Staaten erneut auf Eis liegen und gegenseitige Feindbilder weiter zementiert werden, ist das Engagement von Sung-Hyung Cho für Frieden und Versöhnung besonders zu würdigen. Der Eintritt beträgt acht Euro, es handelt sich um eine Kooperation mit der VHS Kreis Offenbach und der evangelischen Kirchengemeinde Langen.

Demokratie in Südkorea – Geschichte und Gegenwart

Südkorea zählt zu den wichtigen Industrienationen in Asien und in der Welt. Seit dem Ende des Koreakriegs hat das Land eine rasante Entwicklung gemacht und gilt heute als ein Musterbeispiel für eine weitgehend gelungene Demokratisierung. Der Aufstand von Gwangju im Jahr 1980 gilt als Meilenstein der Demokratiebewegung, der zugleich unzählige Opfer forderte. Der frühere Asienreferent der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Johny Thonipara gibt einen Einblick in die historische Entwicklung der Demokratiebewegung, mit der auch die langjährige Partnerschaft zwischen den evangelischen Dekanaten Dreieich-Rodgau und Groß-Gerau-Rüsselsheim mit der Propstei der Presbyterianisch Koreanischen Kirche in der Republik Korea verbunden ist.

Auch heute treten Bürgerinnen und Bürger Südkoreas auf friedliche Art und Weise für die Bewahrung der Demokratie und Freiheit ein. Zugleich aber verändert sich die politische Großwetterlage aktuell dramatisch. Die erhoffte Annäherung zu Nordkorea ist fehlgeschlagen, neue Allianzen im ostasiatischen Raum sorgen für eine Bedrohung des Friedens. Hanna Lie und weitere koreanische Mitglieder einer Gruppe zu aktuellen politischen Fragen wird die derzeitige Situation skizzieren und ins Gespräch bringen. (HLL, Haus 2, EG, Tagungsraum 2.002 „Wilhelm Blume“, Eintritt frei, Anmeldung erforderlich:  unter www.vhs-kreis-offenbach.de, telefonisch unter 06103 3131-1313 oder per E-Mail unter vhs@kreis-offenbach.de. Es handelt sich um eine Kooperation mit der VHS Kreis Offenbach und dem Kreisausländerbeirat Offenbach.

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