Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat evangelischen Gemeinden empfohlen, auf Geflüchtete aus der Ukraine zuzugehen und sie an Ostern in Gottesdienste einzuladen. Dazu habe die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) spezielles Hilfsmaterial entwickelt, erklärte Jung am Donnerstag, 7. April in einem Schreiben an rund 1.100 Gemeinden im Kirchengbiet zwischen Biedenkopf und Neckarsteinach. Die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gehören mehrheitlich orthodoxen Kirchen an. „Manche von ihnen werden an den Osterfeiertagen unsere Gottesdienste besuchen oder eine Woche später, wenn die Orthodoxie Ostern feiert“, so Jung. Er hoffe, dass „gemeinsame Feiern mit Menschen anderer Konfessionen für alle dazu führt, das Geheimnis von Ostern noch tiefer zu erfahren“.
In den vergangenen Wochen sind nach Worten Jungs in vielen Kirchengemeinden geflüchtete Menschen aus der Ukraine angekommen und gastfreundlich aufgenommen worden. Jung: „Inmitten der Bilder des Todes, die uns aus der Ukraine über die Medien erreichen, ist das Engagement für Flüchtlinge ein Zeichen der Hoffnung. Dafür danke ich Ihnen sehr.“ Die hessen-nassauische Kirche hatte zuletzt unter anderem ihren Flüchtlingsfonds mit einer Million Euro für ukrainische Hilfesuchende aufgestockt sowie Tagungshäuser zur Unterbringung geöffnet. Zahlreiche Gemeinden engagieren sich vor Ort bereits in der Betreuung Geflüchteter aus der Ukraine.
Das Material, das vom Zentrum Verkündigung der EKHN und dem Zentrum Oekumene in Frankfurt zusammengestellt wurde, enthält Hintergrundinformationen zu den verschiedenen christlichen Denominationen in der Ukraine und Materialien für die Gestaltung von Ostergottesdiensten und weiteren Aktionen rund um das Fest in Anwesenheit von Geflüchteten aus der Ukraine.