Am 9. Mai 1950 legte der französische Außenminister Robert Schumann mit einer Rede den Grundstein für die heutige Europäische Union (EU). Die Schumann-Erklärung und der darauf folgende Schumann-Plan sind geprägt von den Erfahrungen des 2. Weltkrieges, aber auch von Solidarität, Weitsicht und Optimismus. Der 9. Mai ist in Erinnerung an diesen Beginn des europäischen Integrationsprozesses jährlich Gedenktag für Frieden und Einheit in Europa. Der Europatag 2024 ist eine gute Gelegenheit sich der grundlegenden Überzeugungen und Prinzipien des europäischen Integrationsprozesses zu erinnern und ins Gedächtnis zu rufen, dass die Europäische Union, in erster Linie ein Friedensprojekt ist.
Einen Monat vor den Wahlen zum Europäischen Parlament ist der Europatag auch ein guter Anlass, sich über die Wahlprogramme sowie Kandidatinnen und Kandidaten zu informieren. Für viele wichtige Themen wie Frieden, Klimaschutz oder Migration wird die EU in den nächsten Jahren Weichen stellen und es ist daher entscheidend, wer als Vertretung der Bürgerinnen und Bürger im Europäischen Parlament sitzt. Einen guten Überblick und viele hilfreiche Infos finden sich beispielsweise in der Handreichung des EKD-Büros in Brüssel zu den Europawahlen.
Bei den Wahlen sind auch erstmalig junge Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren wahlberechtigt. Die aej hat daher unter dem Stichwort #wählerisch eine eigene Seite und Social media Kampagne gestartet. Auch hier finden sich viele gute Informationen zur Wahl.
Auch einzelne Organisationen wie die Klima-Allianz Deutschland oder Brot für die Welt und Misereor haben Positionspapiere zur Europawahl für Interessierte veröffentlicht.
Das Zentrum Oekumene begleiten ebenfalls die Europawahl 2024 im Vorfeld und hat für Social Media interessante Statements und Eindrücke gesammelt. Auf Instagram und hier zu sehen.
Auch in der neuen perspektiefe des ZGV geht es um Europa. Das Thema: Zuhause in Europa.
Es gibt viele gute Möglichkeiten, sich im Vorfeld der Europawahl 2024 über Programme und Kandidatinnen und Kandidaten zu informieren. Am 29. Mai gibt es im Zentrum Oekumene eine Veranstaltung zur europäischen Asyl- und Migrationspolitik. Viele Menschen engagieren sich für und in Europa – alle Wahlberechtigten können auswählen, wen sie als Vertretung im Europäischen Parlament haben möchten und sollten diese Chance auch nutzen. Und bei aller (berechtigten) Kritik, die am Prozess der europäischen Integration geübt werden kann, sollte nicht vergessen werden, welche Fortschritte der Integrationsprozess und das Friedensprojekt Europa in den 74 Jahren seit der Schumann-Erklärung gemacht haben. Und nach wie vor gilt ein zentraler Satz aus der Schumann-Erklärung:
„Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung. Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen“ (Schumann-Erklärung, 1950).
von Dr. Julia Dinkel, Referat Arbeit und Soziales, Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN