Die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN Ulrike Scherf hat in einem Schreiben an die jüdischen Gemeinden im Gebiet der EKHN ihr Entsetzen über den Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Halle am höchsten jüdischen Feiertag, am Jom Kippur, zum Ausdruck gebracht: „Mit meinen Gedanken, meinem Mitgefühl und meinen Gebeten bin ich bei den Angehörigen der Opfer, bei den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Halle und auch bei Ihnen, den Mitgliedern der jüdischen Gemeinden in Limburg, Gießen, Bad Nauheim, Frankfurt/Offenbach, Mainz und Darmstadt.“ Ihnen versicherte Scherf: „Als Christinnen und Christen fühlen wir uns Ihnen in besonderer Weise verbunden. Zudem sind Sie als einzelne Menschen und als Gemeinden ein willkommener und selbstverständlicher Teil der Gesellschaft in diesem Land, dessen kulturelle und geistliche Vielfalt Sie bereichern. Dass das selbstverständlich ist und bleibt, dafür stehen wir ein.“
Deshalb betonte Scherf: „Den Angriff in Halle verurteilen wir als evangelische Kirche auf das Schärfste! Zusammen mit möglichst vielen weiteren gesellschaftlichen Kräften werden wir weiterhin entschieden auf alle Anzeichen von Judenfeindschaft reagieren. Wir müssen uns energisch allen Versuchen entgegenstellen, Antisemitismus in unserem Land zu bagatellisieren.
Erst vor wenigen Tagen hatte Kirchenpräsident Dr. Volker Jung die jüdischen Gemeinen zum diesjährigen jüdischen Neujahrsfest mit den Worten gegrüßt: „Als evangelische Kirche setzen wir uns dafür ein, dass sich jüdisches Leben in unserer Region in Frieden weiterhin gut entwickeln kann und dass die Kirchengemeinden eine gute Nachbarschaft zu den jüdischen Gemeinden weiter aufbauen und pflegen.“
In einer Stellungnahme äußerte sich auch Dr. Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zu dem Anschlag in Halle an der Saale:
„Ich bin erschüttert darüber, dass der höchste jüdische Feiertag zum Anlass genommen wurde, um einen Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Halle zu planen. Es ist tragisch, dass diesem Anschlag zwei Menschen zum Opfer fielen. Ich habe der jüdischen Gemeinde in Kassel meine Erschütterung und meine Solidarität bekundet. Der Anschlag bestärkt meine Entschlossenheit, deutlich gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit einzutreten, damit nicht ein Klima von Hass und Angst unser Leben beherrscht. Menschen aus allen Religionen und Kulturen sollen in Deutschland friedlich und ohne Angst miteinander leben. Dafür stehen wir als evangelische Kirche ein.“
via EKHN und EKKW