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Bischöfin Hofmann: "Gemeinsam Wege zum Frieden suchen"

Treffen leitender Geistlicher der EKKW-Partner in Estland

Gruppenbild der Bischofskonsultation im Tallinner Dom Vijaykumar Dandin (Kirche von Süd-Indien), OKR Pfrin Claudia Brinkmann-Weiß (EKKW-Ökumene-Dezernentin), Pfr. Ferdinand Tjijandjeua Gertze (Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia), Bischof Sageus Keib (Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia), Pfarrer Arho Tuhkru (Estnische Evangelisch-Lutherischen Kirche), Erzbischof Urmas Viilma (Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche), Bischöfin Dr. Beate Hofmann (EKKW), Pfr. Bernd Müller (Zentrum Oekumene, Kirchenpartnerschaften EKKW), Pfr. Michael Schümers ( Estnischer Partnerschaftskoordinator der EKKW), Bischof Dr. Martin Charles Borgai (Kirche von Südindien), Bischof Alfred Eichholz (Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kirgistan) und Pfrin Dr. Elfriede Dörr (Evangelische Kirche A. B. in Rumänien)

Es war das erste Treffen seit Beginn der Corona-Pandemie: Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, traf sich mit den Leitenden Geistlichen der Partnerkirchen der EKKW in Estland. Gastgeberin der Konsultation war die Estnisch Evangelisch-Lutherische Kirche (EELK) mit Erzbischof Urmas Viilma. Vom 25. Mai bis zum 1. Juni waren neben den estnischen und deutschen Vertreterinnen und Vertretern jene aus Namibia, Kirgisien, Indien und Rumänien in Tallinn zusammengekommen. Die südafrikanische Delegation hatte sich in Teilen digital dazugeschaltet.

Neben dem gegenseitigen Kennenlernen – in Namibia, Südafrika und Indien wurden jüngst neue Bischöfe gewählt – stand die Situation der gastgebenden Kirche während der Konsultation im Fokus. Es ging aber auch um gesellschaftspolitische, globale Aufgaben, insbesondere um die theologischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen im Blick auf den Ukraine-Krieg.

Als protestantische Kirchen zusammenstehen

«Sehr deutlich sind die Spuren sowjetischer Besatzung und Deportation in fast jeder Familie, daher ist hier auch die Angst vor einer russischen Besatzung sehr real», schildert Bischöfin Hofmann ihre Eindrücke und ergänzt: "Umso wichtiger ist es daher, dass es im Estonian Council of Churches – dem estnischen Rat der Kirchen – gelingt, auch die russisch-orthodoxe Kirche einzubinden." Die Solidarität mit der Ukraine sei in Estland spür- und sichtbar, berichtet die Bischöfin. Vielerorts hingen ukrainische Fahnen. Drei Prozent der Menschen in Estland seien Geflüchtete aus der Ukraine. Aktuell sei es besonders wichtig, als Europäerinnen und Europäer und protestantische Kirchen solidarisch zusammenzustehen, die europäische Idee und ihre christlichen Wurzeln weiterzuentwickeln. "Es geht darum, einander zuzuhören und gemeinsam Wege zum Frieden zu suchen", so Bischöfin Hofmann.

Auch über ihre Erfahrungen mit der Corona-Pandemie tauschten sich die Leitenden Geistlichen aus. "Interessant war, dass die estnische Regierung als Reaktion die Klinik-Seelsorge und Telefonseelsorge gefördert hat: vom Staat finanziert, vom Estonian Council of Churches koordiniert", erläutert die Bischöfin.

Partnerschaftsvertrag verlängert

Die lebendige Partnerschaft zwischen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche reicht zurück in die 1990er-Jahre. Besiegelt wurde sie 2001 mit einem Partnerschaftsvertrag, der alle fünf Jahre verlängert wird und nun erneut bestätigt wurde. In ihrem Grußwort erinnerte Bischöfin Hofmann an die Anfänge nach der so genannten singenden Revolution im Baltikum: Aus anfänglicher Unterstützung sei eine Lerngemeinschaft entstanden, die auf gegenseitigen Austausch setze. Auch künftig bleibe es von Bedeutung, verschiedene Erfahrungen des Christseins inmitten einer herausfordernden Welt miteinander zu verknüpfen – ganz konkret auch in der Zusammenarbeit von Kirchengemeinden, Jugendlichen und Chören. 

Neben Bischöfin Hofmann nahmen vonseiten der EKKW auch Ökumene-Dezernentin Claudia Brinkmann-Weiß, der Estlandbeauftragte der EKKW, Pfarrer Michael Schümers, sowie der landeskirchliche Referent für internationale Kirchenpartnerschaften, Bernd Müller, an dem Treffen teil. Die gemeinsamen Gottesdienste mit Segen und Gebeten in jeder Sprache seien sehr berührend gewesen, berichtet Bischöfin Hofmann. 

Hintergrund: EKKW und ihre Partnerkirchen

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck pflegt Partnerschaften mit anderen Kirchen auf der ganzen Welt.  Seit 1981 finden Konsultationen aller mit der EKKW verbundenen Partner auf Kirchenleitungsebene statt. Sie kommen aus Südafrika, Namibia, Kirgisien, Indien, Estland und Rumänien. Ursprünglich war ein alle zwei Jahre stattfindendes Treffen vereinbart, rotierend in den verschiedenen Ländern und Kirchen. Seit 2016 ist dies aus Kostengründen und im Blick auf den Klimaschutz auf einen dreijährigen Rhythmus heruntergefahren. In der Regel ist jede Kirche durch Bischöfin/Bischof und eine Ressource-Person zum Thema vertreten. Das letzte Treffen hatte im Herbst 2019 in Hofgeismar stattgefunden.

via EKKW

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