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Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend erstmals verliehen

Über 20 großartige Beiträge für eine friedvollere Welt

Alle Preisträger*innen des ersten Bertha-von-Suttner-Friedenspreises für die Jugend

„Gewalt ist niemals eine Lösung. Wer Krieg mit Frieden begründet, hat die Bedeutung von Frieden nicht verstanden“, ruft Monika Trageser, Pazifistin der 68er-Generation in den Saal. „Ohne Krieg keinen Frieden, ohne Frieden keinen Krieg“, erwidert daraufhin Théophile Leclerc, Revolutionär aus der Zeit der französischen Revolution.

Diese bemerkenswerte Gesprächsrunde fand sich am vergangenen Donnerstag, den 9. Juni 2022 im Haus am Dom in Frankfurt zusammen. Unter dem Motto „Die Waffen nieder“ wurde dort zum ersten Mal der Bertha von Suttner-Friedenspreis für die Jugend verliehen. Ausgeschrieben wurde der Preis von einem breiten Bündnis von Organisationen: Der Landesverband Hessen, die Frankfurter Gruppe sowie das hessische Bildungswerk der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), pax christi Rhein-Main – Regionalverband Limburg-Mainz, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen sowie dem Zentrum Oekumene. Unterstützt wurde die Preisverleihung von der katholischen Akademie Rabanus Maurus – Haus am Dom.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Preis ein Zeichen setzen gemäß dem Motto von Bertha von Suttner: „Die Waffen nieder!“, begrüßte Moderator Thomas Carl Schwoerer von der DFG-VK das Publikum im Haus am Dom. „Es ist toll, dass wir mit dem Preis so viele junge Menschen dazu bewegen konnten sich mit dem Thema Frieden auseinander zu setzen“, freute sich Claudia Kobold von pax christi. Tatsächlich haben sich sehr viele Schülerinnen und Schüler aus vielfältige Weise beteiligt. Rund 30 Einsendungen aus ganz Hessen haben die Organisator*innen erreicht. „Die Schüler*innen haben mit bewundernswertem Engagement die Chance dieses Wettbewerbs genutzt, ihr großes Mitgefühl auszudrücken und die Betroffenheit in Handeln umzusetzen“, stellte Tony Schwarz von der GEW fest.

Krieg in Ukraine verstärkt Interesse

„Sicherlich hat der Ukraine-Krieg das Interesse am Wettbewerb verstärkt, aber die behandelten Themen gehen weit darüber hinaus“, berichtete Daniel Untch vom Zentrum Oekumene. So etwa das Projekt „#saytheirnames“ des Ethik-Kurses der 9. Klasse aus dem Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim, das sich mit dem rassistischen Terroranschlag in Hanau aus dem Jahr 2020 beschäftigt. Die Schülerinnen und Schüler hielten Vorträge in jüngeren Jahrgangsstufen ihrer Schule, um dort über Rassismus aufzuklären. Zudem richtete die Gruppe eine Meldestelle für rassistische Vorfälle an der Schule ein.

Die Laudation auf die Preisträgerinnen und Preisträger hält an diesem Abend Theatermusiker und -komponist Leonardo Mockridge. Als Nachfahre Bertha-von-Suttners zeigt er sich begeistert von den Projekten. „Die Kraft Berthas ist in jedem einzelnen Projekt zu spüren“, rief Mockridge dem Publikum zu.

Vom Völkermord an den Herero und Nama über eine fiktive Tagesschau bis hin zum Ukraine-Krieg - die Themen der Einreichungen sind breit gefächert. Die ausgezeichneten Gruppen freuten sich über großen Applaus sowie einen Büchergutschein.

Den ersten Preis erhielten die Mitglieder der AG Kreatives Schreiben vom Grimmelshausen-Gymnasium aus Gelnhausen (Lehrerin: Bettina Mähler). In ihrem Grimmels-Talk brachten sie Figuren unterschiedlicher Epochen und Hintergründe in einer fiktiven Gesprächsrunde miteinander in den Austausch. So zum Beispiel den aktuellen Kreml-Sprecher, eine Vertreterin der Hippie-Bewegung, aber auch Bertha von Suttner selbst. Diese kreative Auseinandersetzung mit dem Thema wurde im Haus am Dom mit viel Applaus bedacht.

Die Gewinnerinnen erhalten eine Studienfahrt mit friedenspolitischem Schwerpunkt, die ihnen die Möglichkeit gibt, sich weiter mit dem wichtigen Thema Frieden, und dem Aufruf „Die Waffen nieder“ zu beschäftigen.

Die Organisatorinnen und Organisatoren zeigten sich zufrieden und sind zuversichtlich, dass auch im nächsten Jahr wieder eine Preisverleihung stattfinden wird, wieder am 9. Juni, dem Geburtstag von Bertha von Suttner.

Die Preisträger*innen
GEW-Bericht
FR-Interview mit Thomas Carl Schwoerer, Sprecher der Deutschen Friedensgesellschaft

Daniel Untch, Referent für Friedensbildung

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