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Wir sind alle im selben Sturm, aber nicht im selben Boot

Missionsrat der EMS berät über zukunftsfähige Ausrichtung der Gemeinschaft

Wir befinden uns in demselben Sturm, aber sehr unterschiedlich Booten.

„Bescheidenheit ist vielleicht das Wichtigste, das wir aus der Corona-Krise lernen können.“ Dieses nachdenkliche Fazit zieht Kirchenrat Klaus Rieth, Präsidiumsvorsitzender der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS), in der Sitzung des Missionsrats. „Die Covid-19-Pandemie hat uns in der EMS erneut deutlich gemacht, dass wir einander brauchen, dass wir füreinander da sein und uns gegenseitig unterstützen können“, betont der württembergische Pfarrer. „Und es funktioniert. Die EMS-Familie ist eine echte Gemeinschaft. Dies zeigen die zahlreichen Gebete miteinander und füreinander, dies zeigt unser Nothilfefonds, dies zeigen auch die vielfältigen bilateralen Hilfen.“

Der Missionsrat, das 17-köpfige internationale Leitungsgremium der EMS, das sich zweimal jährlich trifft, kam bedingt durch die Corona-Krise erstmals in seiner Geschichte im Rahmen einer Videokonferenz zusammen. Er beriet u.a. über die Ausrichtung der EMS in Corona- und Post-Corona-Zeiten und über die Vorbereitungen zum 50-jährigen Jubiläum der EMS 2022.

Breiten Raum in den Beratungen nahm die Frage ein, wie eine Gemeinschaft angesichts solch weltweiter Herausforderungen funktionieren kann. Die Berichte der 28 Kirchen und Missionsgesellschaften aus Asien, Afrika, dem Nahen Osten und Deutschland, die sich in der EMS zusammengeschlossen haben, zeigen, wie unterschiedlich sie von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen werden: In vielen Kirchen sind durch den Ausfall der Gottesdienste der Großteil der Kircheneinnahmen weggebrochen, die hauptsächlich aus den Gottesdienstkollekten stammen. Einige Länder wie der Libanon und Südafrika oder die Erdbebenregion im indonesischen Sulawesi befanden sich schon zuvor in einer schweren Krise. Hier trifft die Corona-Pandemie die Menschen in einer besonders verletzlichen Lage.

Pfarrer Musa Salusu, der Kirchenpräsident der Toraja Kirche (GT) in Indonesien, berichtet: „Unsere Kirche hat zu Beginn der Krise sofort mit Hilfsgütern reagiert – viel schneller als die Regierung. Im Moment gibt es eine große Nachfrage nach Lebensmittelhilfe, da die Märkte geschlossen sind und die Ernte nicht verkauft werden kann. Deshalb fehlt den Menschen das Geld, um selbst einzukaufen. Die Kirchen genießen in dieser Situation hohes Vertrauen, die Nahrungsmittel gerecht zu verteilen.“

Pfarrer Bernd Kappes von der Ev. Kirche in Kurhessen-Waldeck verdeutlichte in seiner Predigt zum Auftakt der Sitzung die unterschiedlichen Herausforderungen: „Wir befinden uns alle in demselben Sturm, aber wir sitzen nicht im selben Boot. Unsere Boote sind sehr unterschiedlich. Manche haben viel Raum, genug zu essen und eine gute Gesundheitsversorgung, andere sind dem Sturm schutzlos ausgeliefert.“

Die Evangelische Mission in Solidarität (EMS) e. V. ist eine Gemeinschaft von Kirchen und Missionsgesellschaften auf drei Kontinenten. 23 evangelische Kirchen und fünf Missionsgesellschaften in Europa, Afrika, Asien und dem Nahen Osten bilden ein internationales Netzwerk langfristiger Partnerschaften. In Deutschland gehören der EMS die evangelischen Landeskirchen in Baden, Hessen-Nassau, Kurhessen-Waldeck, Pfalz, Württemberg und die Evangelische Brüder-Unität (Herrnhuter Brüdergemeine) sowie die Deutsche Ostasienmission (DOAM), die Basler Mission Deutscher Zweig (BMDZ) und der Evangelische Verein für die Schneller Schulen (EVS) an.

via EMS

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